Donnerstag, 29. März 2012

nicht wollen wollen

wie losgelassen wie
ausgesetzt, durch
wölfe gedreht, aus
gesaugt
gespien,
gelaugt,
gespuckt,
gewendet,
gesiebt.

antonyme zu wollen
suchen,
nicht-wollen finden. licht wollen!
ich will nicht wollen
ich losgelassen
ich,
ein zu
stand, ein
handstand,
ein wandstand,
ich. 
ein nicht-wollendes
wiederwollend
widerwilliges
verwollt verknotetes
verwirrt und verworrenes
ratlos und rastlos
restlos verirrt
es

Dienstag, 27. März 2012

blumio-wir träumen gemeinsam von besseren tagen

Weil der Fremden
Hass sich nicht hastig
überwinden lässt
mit Peacezeichen.
Übersprüht und
Überdeckt.

Weil dem Fremdenhast
die Wurzeln wo anders
schlägt
schlängelnd
wuchernd in

fremden Gewändern,
auf modernen Wänden
Friedenszeichen sprühen,
die eigenen Wurzeln
vergessend.

Instant Hoffnungen
anstelle von
Instandsetzungen.
Ein Anfang, aber nie das Ende.

Freitag, 23. März 2012

blumendünger

der frühling schwemmt
den groll hinweg,
recycelt ihn:
blümendünger.

ich sei die schönste
seiner töchter,
lügt er dreist
und ich-noch dreister-
glaube ihm.

am ende kommt es nur auf
diese eine schönheit an
und alles andere ist:
blumendünger

Mittwoch, 21. März 2012

Tausendfach, zeitloser Liebesbrief

Tausend Küsse liegen
zerstreut auf meinen Kissen,
Überschuss, der aus deinen Mündern fiel.
Tausend Hände tanzen
über heiße Häute
penetrieren Grenzen: mir und dir.

Dein Auge!
Dein Geruch!
Dein M



Montag, 19. März 2012

Was bleibt?

Was bleibt am Ende des Tages?
Dein Gesicht-konturenlos.
Ein Gesicht in den Wolken,
das Versprechungen macht.

Am Anfang des Abends-was bleibt?
Deine Umarmung-distanzlos.
Eine Umarmung jenseits aller
Erwartungen gemacht.

Was bleibt von der Liebe?
Dein Schmerz-fassungslos.
Ein Schmerz auf dem Boden-
Satz der Erkenntnis erwacht.

[Doch, das ist nicht das Ende.]

Montag, 12. März 2012

Gewandt



Während ich porzellanerdige Tränen goß,
ließest du mich lachen.
Und als ich diese Welt verließ,
hast du mich losgelassen.

Nun fragst du mich: Wie stehts mit deinen Schwüren?

Welche Schwüre? 
Du warst der Grund, dass ich sie alle brach. 
Der einzige, der überzeugt
von meiner Reinheit blieb,
nachdem er sie mir genommen hat.
Der, dem ich die Liebe abnehm,
auch wenn ich sie schnell von mir warf.
Und du nahmst mich in die Arme.

Samstag, 10. März 2012

Frühling in einem berliner Park

Wie
die Vögel "Frühling" rufen
mitten in Berlin
und der Specht gleich mit
einstimmt
unbeholfen klopfend-
Stadtvögel.

Die Enten sich am Rand des Teiches
synchron ab-stoßen
die Wellen hinter sich
ziehend, immer dieselbe Frage
ohne Antwort im Gesicht.
Der spiegelnde Teich im Schlepptau
rote Rettungsringe.
Nur die Bäume sind noch nicht ganz
aufgewacht
aus ihrem skeletonen Winterschlaf.

.Eine Frau, die ihren Hund schimpft:
"Böser Hund, Fauler Hund.
Pfui! Hörst du wohl!"
Die Drohung liegt übel in der frischen Luft
wie Hundescheiße.
Eine Frau verklagen wegen Beleidigung
ihres Hundes. 

Klagemauer

Ein Klagelied. Vaters Heimat S.

Nun nach ratloser, in sich schweigender, betäubend vakuumierender Wortlosigkeit endloser Tage. Nun kommt sie hoch die Trauer über dich und was über dich gekommen ist.
Ich durfte dich nicht kennen lernen. Fremd vertraut warst du vom ersten Tag.
Schon damals lag
verängstigtes Schweigen auf den staubigen Jasmin Duft betäubten Straßen, ein Schleier, der tief
bis in die Häuser zog. Schon damals hatten deine Wände Ohren. Jetzt jedoch, 
wo die Gewalt omnipräsent, sich brutal und blutig durch alle Tage und die Nächte drängt, 
erst jetzt verstehe ich,
was uns verband
und seh´ das andere,
die Wand
von jeher zwischen dir und mir.
Der Mensch erkennt erst recht, was ihm verloren ist.
Und ich halte dich in deinen Trümmern fest, fester in den Händen und mit bleichem Schrecken wird mir klar, dass die Familie schutzlos ist. Und mein Vater, wie er trauert über dich!
Eng zieht es bang mir um mein Herz.
So als würd´ ich dich durch seine Trauer
doppelt richtig sehen.
Nie wieder will er dich besuchen, schwört er sich, um ihn [den Schwur] im nächsten Augenblick zu brechen, packt gedanklich seine [sieben] Sachen, denn dich im Stich zu lassen, das schafft er nicht. Ich sehe in seinen Augen, wie sein Herz zerbricht.

Freitag, 9. März 2012

Versichert

Da nützt auch kein "Vorsicht zerbrechlich!" draufgeschrieben,
wenn´s eben zerbrechlich ist!- sagt die Dame von der Post, 
besorgt, pikiert. Und umsonst erzähl ich ihr,
dass es doch nicht ernst gemeint war, 
nur ein Gekritzel- am Rande. 

Wollen sie es versichert verschicken?- fragt sie an mir vorbei
Und ich werfe die Frage zielsicher zurück- an ihr vorbei:
Was kostet denn was? Daraufhin zuckt sie die eine [rechte] Braue [von mir aus gesehen die linke]
wie in einem Traum erwacht: Die Post verschickt nur versichert! 

Ich selbst heiße nun Alice und verstecke mein Erstaunen und sage dann einfach: Dann so.
Sie wiegt und misst und weist mich daraufhin, dass man auf das Packet keine Rücksicht nehmen wird. Ich nicke und warte und versichere ihr, dass ich das schon öfter gemacht habe, auch wenn es nicht so aussieht. Und immer ist es gut gegangen. Jedesmal ein Happy End. Von der Post ermöglicht. Mittlerweile bin ich ihr ans Herz gewachsen, die Verrückte mit ihrem Bild. Ich sehe in ihren Augen, dass sie es gerne aufreißen würde, um zu sehen, was sich hinter dem Papier verbirgt..,um mich zu bewerten nach ihrem Geschmack. Ob sie Katzenköpfebilder mag?, frag ich mich heimlich. Aber sie sieht nicht aus wie eine Frau, die Katzenköpfebilder mag. Sie sieht aus wie eine Frau, mit einem recht guten Geschmack, versteht sich: nach meinem Maß. Fast hätte ich ihr noch auf die Warnung mit auf den Weg gegeben, es ja nicht zu versuchen und es dann auf meine Verpackungskünste zu schieben. So nicht!

Mein[en] Kampfgeist

Viel zu schnell vorbei die Jahre,
in denen ich schwerteschwingend
durch Damaskus lief.

Der Drang sich zu beweisen,
hat sich lange schon
in seinen staubigen Gassen verloren.

Mein Schlaf ist tief
und mein Bedürfnis,
mich und andere zu schonen.

Ich verstehe zu viel
und wehre mich zu wenig,
als wenn ich nur noch "Frieden!" rief.

Und meine Lust zu kämpfen und zu fallen,
habe ich ins Bett verlegt.

Dienstag, 6. März 2012

Wie ich mich in Dick Davies verliebte

Ich fiel für diese Stimme,
überraschend zog sie mir
den Boden und die Füße.
Hin und weg.
Was für ein Gedicht. Manchmal kommt es leicht über die Lippen, liegt es auf der Zunge: Ich liebe dich. Deine Stimme.

Dick Davies

durcheinandergepurzeltes- nicht bar einer gewissen tragik

oder kurz: krieg

sternstaubverschmierte sicht
schamhaargesträubter wahn
sinnträchtiger kugelfische,
gestirnbändigter geschosse
geworfener gewinnprächtiger
schlichtersöhne. mördergrübchen
aufgebruzelter dönerschönchen.
fantalierender förderzähne
nackt flanierter funatiker gegen
mentalistische besserpisser.
schwindener lückenwind-
tolle kraft und aus.