Ein Klagelied. Vaters Heimat S.
Nun nach ratloser, in sich schweigender, betäubend vakuumierender Wortlosigkeit endloser Tage. Nun kommt sie hoch die Trauer über dich und was über dich gekommen ist.
Ich durfte dich nicht kennen lernen. Fremd vertraut warst du vom ersten Tag.
Schon damals lag
verängstigtes Schweigen auf den staubigen Jasmin Duft betäubten Straßen, ein Schleier, der tief
bis in die Häuser zog. Schon damals hatten deine Wände Ohren. Jetzt jedoch,
wo die Gewalt omnipräsent, sich brutal und blutig durch alle Tage und die Nächte drängt,
erst jetzt verstehe ich,
was uns verband
und seh´ das andere,
die Wand
von jeher zwischen dir und mir.
Der Mensch erkennt erst recht, was ihm verloren ist.
Und ich halte dich in deinen Trümmern fest, fester in den Händen und mit bleichem Schrecken wird mir klar, dass die Familie schutzlos ist. Und mein Vater, wie er trauert über dich!
Eng zieht es bang mir um mein Herz.
So als würd´ ich dich durch seine Trauer
doppelt richtig sehen.
Nie wieder will er dich besuchen, schwört er sich, um ihn [den Schwur] im nächsten Augenblick zu brechen, packt gedanklich seine [sieben] Sachen, denn dich im Stich zu lassen, das schafft er nicht. Ich sehe in seinen Augen, wie sein Herz zerbricht.