Freitag, 27. Januar 2012

Sonntag, 22. Januar 2012

Wehe mir!

In meiner Jugend
mochte ich den Wind nicht leiden:
"Dann kann ich nicht denken!",
sagte ich und:
"Ich flieg mir selbst davon."

Nun- etwas älter,
liebe ich den Wind.
Ich tanze mit ihm,
kämpfe mit ihm,
bewundere ihn,
und manchmal bitte ich ihn:
"Wehe mir-
doch nur einmal noch
 meine Gedanken davon!"

Utopischer Wunschzettel

Das wär kein Mann für mich,
der mich nicht
zu beherrschen weiß.
Vorausgesetzt,
dass er sich,
zu beherrschen weiß.
Vorausgesetzt,
dass er mich
auch herrschen lässt.

Das wär kein Mann für mich,
der sich nicht zu messen vermag,
der nicht vermessen zu fordern
wagt.
Der weiß, was ich noch
zu geben hab,
Der nimmt, ohne zu fragen,
und gibt, ohne zu nehmen,
Der leiden schafft,
Der liebe macht,
Der mich auch mag,
wenn er mich hasst
Der seine Grenzen kennt
und meine.
Der sieht, was er an mir hat,
Der versteht, wer ich bin,
Der weiß:
Er hat verdammtes Glück gehabt. 

Widerwillen

Als sucht´ ich jemanden,
der mir die Liebe beibringt,
zur klassischen Musik
und anderen Dingen.
Tischmanieren zum Beispiel,
und Kommasetzung,
wäre auch ganz schön.

Ja- als sucht´ mich jemand,
der mich kultivieren mag,
und ich
wider
Willen
wild
mich
wehren
darf.

Samstag, 21. Januar 2012

Rumis Wunsch

My wish for you is that you fall into love like a burning coal that falls into the water and keeps burning. Rumi

Vom Tausch

Getäuscht habe ich mich,
Ohne mich täuschen zu lassen.
Ent-täuscht entblößten sich,
Stichelei´n und andere Sachen.

Gefragt habe ich mich,
Ertrag´ich, das Sein zu fassen.
Ent-deckt habe ich dich,
Und allein zurückgelassen.

Gesehen habe ich mich,
Und musste herzlich  lachen.
Ent-larvt hab´ ich nur mich,
Entzug ist ein´s meiner Waffen.

Freitag, 20. Januar 2012

Über fordern (übermüdete Sprachspielereien)

Liegt über fordern zwei Punkte, gibt man dem anderen Mut.         [Manchmal auch Wut]
Liegt ein über vor fordern, steht es schon jenseits von Gut.
Lehnt man ein er an das fordern, dann spricht man von Pflicht.
Legt man ein gründig dahinter*, meint man  zweierlei Sicht.        [*und streicht vorher ein n]








Dienstag, 17. Januar 2012

Eine Bitte

Willst du mich-
in den Wahnsinn treiben?

Was hast du vor?
Wohin des Wegs?

Du hast den Plan,
die Fäden in der Hand.
Ich hetz dir hinter her,
spinne deine Fäden weiter,
verhedder mich in dir.

Montag, 16. Januar 2012

Dass du mich magst

Du zeigst mir
im bleiben
im schweigen[d]
den weg
begleiten
im geben
im nehmen
im schauen

Nie mit Worten,
dafür danke ich dir.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Grenzgänger

Worte
zu schweigen!
Nicht
zerreden
zerstören
in alle Winde
zerstoben
störend
verstören.
Nicht
durch Worte
verschweigen,
verkleiden
verleiden,
was ist. 

Freitag, 6. Januar 2012

Begehrensvolles Verdicht.

Ich spüre
Fast
Deinen Atem
Los
Gelassen.
Im Nacken
Fassen
Möchte ich
Vor
Sichtig
Be
Rühren
Mich
Haut
Nah
Hin
Geben

Dir. Wenn du wüsstest.

Sonntag, 1. Januar 2012

Zum Sterben schön!

Vater Himmel so nah,
Mutter Erde verbunden.
Die Sonne auf
Haut und Herzen,
[nein jetzt kommt nichts mit Schmerzen!]
leben ohne zu werten.

Wenn über den Wolken
unter den Wolken ist.
Weil du eins bist,
und du alles vergisst,
da dein ich
sich end-lich
nicht mehr vermisst.

Zum sterben schön!
So möchte ich sterben.
Im Leben zergehen!
So möcht ich leben.