Mittwoch, 28. Dezember 2011

Mutterliebe

Komm mein Liebling,
komm,
in meine Arme.
Was du suchst,
findest du bei mir.

Du meinst,
ich hab nichts mehr zu geben.
Du irrst,
auch wenn es stimmt
im Angesicht
des wahnsinnig
Alltäglichen.

Resquiescat in Pace

Jemand,
den ich nicht kenne
stirbt.
Und es wird
getrauert
um ihn.

Auf Facebook.

Und sie schreiben
ihm
in sein
virtuelles Totenbuch.

In Facebook.

So als hätte
man
auch als
Toter
noch einen Account
auf Facebook. 

Montag, 26. Dezember 2011

Erotik G-Sucht

In jeder aller möglichen
virtuellen
Welten
wird Erotik
sehnsüchtig gesucht
erfolglos verfolgt
Sie jedoch
entzieht
sich
dem Netz
geschickt
wie ein Dieb.

Als Man(n) es
irgendwann
aufgab,
ermüdet von
virtuellen
Jagdtrieben getrieben,
beutelos blieb,
schaffte man Ersatz-
Befriedigung:
Auf dem Tablett serviert
Wildes
Geficke
Geflügelgleich
Gackernd
Gefakedte
G-Punkte
Instant Geilheit
Weil in dem G auch ein E drin steckt und G sich nun mal leichter fangen ließ.

Freitag, 23. Dezember 2011

Der freie Mensch






"Man muss flackern. Der freie Mensch gleicht einer defekten Lampe. Subjektiv - Objektiv. Anpassung - Widerstand. An - Aus."

Und das ist von meinem Cousin:

Mein Recht auf Existenz muss ich mir verdienen.
Aussteigen gibt es nicht. Außer ich steige aus.
Aber innerhalb der Gesellschaft stehen und nicht mitmachen,
das geht nicht. Ist nicht drin.
Was ich will, weiß ich nicht. Das ist mein Recht, das ist Freiheit:
Zu lassen, was ich will, zu tun, was mir passiert.
Und manchmal nicht verfügbar sein.
Um dann garnicht oder in der Vergangenheit zu existieren.
Wenn etwas aufreißt und ich den Schmerz zum ersten mal als Bereicherung empfinde.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Geistloses Gute Nacht Gedicht

Zu müde um
Geist-reich
Zu sein
Doch zu
Be-geistert
Um schlafen
Zu gehen.

Das ist ein
Problem.

Genauer hingesehen,
Löst man es
Indem
Geistlose Geister entgeistert
Gezählt werden
Bis einem
Endlich
die Augen zugehen.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Der Alptraum vom gelben Stern

Des nachts trag´ ich
den gelben Stern
auf dem Jude steht.

Im Traum
frag ich nicht
wie das geht.

Natürlich ist es dort.
Natürlich.

Mittwoch, 30. November 2011

Potenzia

Über dich
möcht ich dichten. 
Dich
möcht ich malen.

Du hast etwas, 
das du selbst
nicht siehst. 
Und eine Verzweiflung,
[in dir],
die mir fast
das Herz zerbricht. 

Begabtes Mädchen!
Wunderschön!

Du hörst es nicht gern.
Lieber wär dir jemand,
der dir das Gefühl gibt
zu ungenügen:
Gut, aber nicht gut genug,
Begabt, jedoch ohne Bestand. 

Nun- dieser jemand
bin ich nicht. 
Ich werde die sein,
die dir schmerzhaft
deine Schönheit vorhält
sie aus dir hervorzerrt,
die dich so sehr quält,
in dem sie
dir immer wieder erzählt,
was du alles bist
und sein wirst.

Wenn du das erträgst, 
sei
wer immer du willst
für mich.

Nebelleben

Ein Nebel,
der nur verschleiert
und nicht
zu verzaubern versteht. 

Das- und
die Frage, ob wir
am Ende
mehr
sind
als unsere Angst und
unsere Sehnsucht.

Ob wir letztendlich gar nicht mehr sein können und
die Realität
nur eine Art 
Abfallprodukt. 

Warum fühle ich
in Träumen 
mehr-
als 
im Wachen? 

Was fängt mich da-
auf, am Tage ?
Was schafft 
diesen Schleier 
zwischen mir und
dir.

So, dass ich nie die bin, die ich bin, wenn ich bei dir bin und du kannst mich nicht erkennen.


Und
ganz selten 
gibt es
sie.
Momente, 
in denen es
echt erscheint,
das Leben.
Dann ist das Leben
fast-
ein Traum!

Nur ist es nicht
das Aufwachen,
ist es 
der Augenblick, 
der ihn erlöschen lässt, 
das Leben,
den Traum.

Freitag, 25. November 2011

Liebe ist frei!

Liebe ist frei. So komme- und ich gehöre dir. Wenn du mich zu nehmen weißt. Wenn du dich nur traust. Liebe ist frei und ich ergebe mich, wenn es mir gefällt. Ich wehre mich, wenn es mir gefällt. Liebe ist frei. Ich unterwerfe dich, wenn es mir gefällt. Liebe ist frei. Ich liebe dich, wenn es mir gefällt. Ich hasse dich, wenn mir danach ist. Ich schwöre dir Treue und betrüge dich im nächsten Augenblick. Liebe ist frei. Ich verschmelze mit dir auf Ewigkeit. Liebe ist frei. Ich liebe überhaupt nicht. Weder dich noch jemand anderen. Liebe ist frei. Ich liebe dich, weil ich nicht allein sein will. Liebe ist frei. Ich werde dein Sklave sein und jeder Wunsch ist mir Befehl. Liebe ist frei. Es gibt so viel in mir, was geliebt sein will. Liebe ist frei. Ich liebe lieber Jesus. Liebe ist frei. Ich liebe dich, aber auch die anderen. Liebe ist frei. Ich lasse dich los, weil ich dich liebe. Liebe ist frei. Jeden Tag entdecke ich etwas an an dir, dass ich dich noch mehr liebe. Liebe ist frei. Ich liebe dich, weil du mich so liebst. Liebe ist frei.  Nur weil ich liebe, hat meinen Leben einen Sinn. Liebe ist frei. Ich beherrsche dich, weil ich dich liebe. Liebe ist frei. Ich liebe dich für den, der uns erschuf. Liebe ist frei. Ich liebe es, wenn du lachst. Liebe ist frei. Ich liebe es, wenn wir streiten. Liebe ist frei. Morgen bist du weg, aber streichle mir noch heute über den Kopf. Liebe ist frei. Ich liebe meinen Hund mehr als alle Menschen. Liebe ist frei. Ich liebe mich selbst am meisten. Liebe ist frei..........................................................................................................................................

Montag, 14. November 2011

präherbstliches

Liegt der Herbst
Mit schwerer Zunge
In meinem Mund.
Spiele mit
Alt
Weiber
Sommer
Fäden*
Wie andere mit
ihren
Drachen
Lass sie steigen
Hab die Hosen voll
davon.
.............................................

Was er uns lehren will
der Herbst
ist schon sehr alt
und
handelt
von
Vergänglichkeit.

Nun kommt´s drauf an
es selbst zu spüren
es ihm
einfach
nachzufühlen.

Er stirbt für uns
und färbt sich bunt
auf dass es uns
einst
leichter
fällt,
wenn unser
eigenes Blatt
ab
fällt.


[Und im Winter
sterben wir
mit ihm,
proben
den Tod,
um im
Frühling
auf
ein neues 
zu
erstehen.
Im Sommer
aber
lernen wir,
den Höhepunkt
erleben.

Zusammen betrachtet
ist ein Jahr
ein Leben.
Ein ganzes
Leben!
Und so
lebte ich
33
Leben
schon.]




* Da hab ich durch meine eigene Spinnerei tatsächlich doch etwas neues gelernt [auch wenn ich mit dem Unbekannten, nicht solcherlei Wissen meinte, finde ich es interessant]:
"Der Name leitet sich von Spinnfäden her, mit denen junge Baldachinspinnen imHerbst durch die Luft segeln. Mit „weiben“ wurde im Althochdeutschen das Knüpfen der Spinnweben bezeichnet. In norddeutschen Dialekten nennt man die Altweibersommerfäden Metten, Mettken oder Mettjen (als Verkleinerungsform von Made, das heißt, man hielt sie für Raupengespinst). Wegen der lautlichen Ähnlichkeit wurde dieser Begriff wohl volksetymologisch zu Mädchen umgedeutet.Das Landgericht Darmstadt hat im Jahr 1989 festgestellt, dass die Verwendung des Ausdrucks Altweibersommer durch die Medien keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von älteren Damen darstellt." ....http://de.wikipedia.org/wiki/Altweibersommer

Samstag, 12. November 2011

Liebesbekenntnisse einer Nase II

Gierige Männer riechen
süß-sauer und nass.
Geizige Männer
hingegen staubtrocken.
Geile Männer
wie salzige Gischt.
Große Männer riechen
nach fremden Bäumen.
Greise Männer schon
ein wenig nach Gruft.

Geringe Männer riechen
pflaumig verschrumpelt.
Graue Männer
verbraucht und verraucht.
Gesunde Männer nach
Lakritz, Tabak, Muskat.
Glatte Männer riechen
langweilig alltäglich.
Ganze Männer riechen
einsam und hart.

Grazile Männer riechen
gleich verlorenen Mädchen.
Grausame Männer nach
eiskalter Gefahr.
Gekränkte Männer riechen
grasgrün und giftig.
Gerade Männer nach
gebrochenem Rückrat.
Gestriegelte Männer wie
hochglänzender Babypopo.
Gute Männer riechen
einfach nur gut.


Du aber- Liebling- es gibt niemandem gleich deinem Geruch.

Samstag, 17. September 2011

Erntedank: August und September 2011

Schwerer Köpfe
Wahrheit
wiegt
wenig

Was für dich richtig ist...

Leerer Herzen
Gefühl
lügt
viel.

Wenn das alles ist. Wenn das alles ist...

..................................

Liebeserklärung einer Nase.
Erzähl mir eine Geschichte. Es macht auch nichts, wenn ich sie schon kenne.
Ich lege dabei meinen Kopf an deine Schulter. Am Ende eines langen Tages. Und möchte einfach nur ertrinken. In deinem Geruch.
Das war es. Das hat mir immer gefehlt.
Aber ich sage dir nichts. Aus Angst, du bekämest Angst. Vor mir. Vor meinem Verlangen. An dir zu riechen. Und ich schnupper unauffällig. So gut es geht. Während du mir eine Geschichte erzählst. Von der du hoffst, ich kenn[t]e sie noch nicht.
Es ist nicht leicht, an etwas zu denken.
Neben dir. Werde ich zur Nase.

......................................

Dass du mein Schweigen
nicht verstehst,
dafür kann ich nichts.

Dafür, dass du mein Schweigen
falsch verstehst,
kann ich doch nichts.

......................................

Sei
ein Fels in der Brandung,
riet sie ihm
und ließ
ihn-
als
Fels in der Brandung-
stehen.
...............................................


Zu Laut scheinen grell-goldene Sonnen
empfindlicher Ohren
Gedankenkrach. 

Nichts nützt es auf taube Herzen
Gefühle zu schütten,
sind sie zu brach. 

......................

Kann es sein?
Ist unsere Intuition am Ende das einzig Wahre auf der Welt?
Ist unsere Empathie letztendlich, das einzige was zählt? 
Ist das Ich der Anfang und das Ende jeden Übels?
Ist die Liebe, wahr und zugleich auch Lüge?
Ist der Sinn, Sinn los zu lassen? 
Ist am Ende nichts?
Als Finsternis?
Als Licht? 
?

........................

Man fragt mich,
was ich werden
möchte.
Was nicht Wer!
.....................

In einer Welt voller Worte,
finde ich keinen Platz.
So als wären weder die Welt noch die Worte
für mich bestimmt.
Zurückbleibt immer die
Einsamkeit verschlossener Türen
und die
Ratlosigkeit der Ratlosen,
der Wunsch nach einem
Weg heraus, aus den Wehen
des eigenen Gejammers
und der Traurigkeit.

Es ist die Leere, die sich weigert
mit vollen Worten füllen zu lassen.
Es ist die Seele, die darauf besteht,
auch ohne Worte geliebt zu werden.

.............................................................



Sagt ein Unbekannter zu einer Bekannten:
Du bist allein auf dieser Welt!

Kaum sagte er es
empfand sie Trost
empfang die Nachricht
gelöst erlöst:

Endlich nicht mehr allein!




Was gehört mit was zusammen?

Zwischen Alltagstrott und sinnloser Sinnsuche
gibt es nichts.
So absolut gar nichts.

 ....?
Im Nichtsein liegt Heilung,
die keine ist.
Im Loslassen Lösung,
die leider wasserlöslich
ist.

.....?

In dem Versuch
gefühlter Reduktion
reduzierter Gefühle
liegt die Lüge
aller Lügen
unter meterdicken Schichten
menschlicher Strukturen
irreversibel zerfroren.

Beobachtbar zwar
unter
Elektronenmikroskopen,
doch niemand mehr da
Entsetzen zu zeigen
Eis zu zerschlagen
zur Rettung unserer Seelen
herbeizueilen
über allem der Mantel
gefrorener  Gleichgültigkeit
unter
abgetriebenen Lebenstrieben.
 ..............................................................
Tageshoroskop

Sei mutig, wachsam und stark.
Voller Vertrauen, beginne den Tag.
Gute Gedanken begleiten den Weg,
vertraute Freunde warten auf dich,
lustvolle Zeiten erwarten dich
und die Liebe..
Ja-die Liebe war niemals woanders,
als in dir und um alles um dir herum.
Innen und Außen,
trotz allem nur Liebe,
schaust du genauer hin.


Du betrachtet die Welt und bist beglückt über deine eigene Unwichtigkeit. Es ist egal, was andere denken oder wollen könnten von dir. Du bist ein Nichts, nichts außer das Gefäß für die Schönheit der Welt. Du bist nichts, als Liebe. Du bist nicht. Streiche das nicht!
Du bist.
Heute.

[Ihr] Habt  heute alle einen wunder-baren Tag!
 ....................................................

Geschmack meines Herzens
Fußspuren schmecken
nach Sehnsucht,
fern-finsterem Verlangen,
nach fremden Freunden
auf der Zunge
meines Herzens.
Vor mir.
Hinter mir.
Neben mir.
Niemals jedoch
in mir,
geschmolzen
auf der Zunge meines Herzen,
verschmolzen
mit den Spuren meiner Sehnsucht.

Niemals schmeckt
nach Schmerzen,
unendlichen Unmöglichkeiten,
nach fremdem Land
verwehrten Berührungen
unter der Haut
meiner Seele.
Über mir.
Unter mir.
Neben mir.
Niemals jedoch
auf ihr,
Süßes für das bittere Salz
der Haut meiner Seele,
Balsam für das Nie meiner Schmerzen.


.....................................................


Hol ihn an den Hosen
auf den Boden
der Tatsachen
zurück.

Die Engelsflügel stehen ihm nicht
ist er schon ganz grüngesichtig,
gleich neongelben Monden
verpisst er sich,
verkackt er es.

Fass ihn am Hosenboden:
Schau nach unten,
zum grundlosen,
senke den Blick!

.....................................................................

Du bist nicht
wie andere Frauen,
sagst du
und dass du mich liebst.

Ich bin nicht
wie andere Frauen,
sag ich
und dass ich nicht lieb´.

...................................................



Der Gedanke
an sie
nistete
wider Willen
in seinem
Herzen,
das
wiederwillig
klopfte
nach ihrem
Takt.

Abends
flüsterte sie:
Gut Nacht!-
Morgens
war sie
sein
Harndrang,
seine erste
Tat.

........................


Seinem Schatten folgend,
ging er ohne zu kommen,
sie kam folglich
ohne zu gehen,
kamen sie nicht
zusammen
kamen sie nicht
zusammen,
verpassten sich
um
gefühlte drei gute Gefühle,
die sind nämlich
selten dämlich
selten syncron.

.............................................................

Mittwoch, 7. September 2011

Ungeboren; Achtung: Kitsch



Mein Liebster, 
der du nie geboren
einsam bist du auf der Welt. 

Ich sehne mich nach dir
ganz ungelogen, 
bist du der, der mir so fehlt. 

Bist der einzige, der mich versteht,
der alleine nur, mich retten kann. 

Liebster, ganz allein 
bleib ich verborgen,
ein Schatz, um den sich niemand schert. 

Und die sich scheren und wie sie sich scheren, 
schneiden mich in kleine Stücke entzwei. 
Sie haben nicht
deine Sanftmut
noch deinen Langmut,
noch deine einfache Art zu lieben,
sie wollen, sie wollen,
so viel von mir
und haben mir nichts zu geben, 
haben so gar nichts von dir.

Freitag, 29. Juli 2011

Kugelsicher

Dreh dich- 
um!
Geh noch mal 
zurück, 
zum Anfang, 
als alles noch so war, 
wie es sein
sollte.  
Und dann - dreh dich nicht mehr und geh weiter. 

Fürchte dich nicht, 
Du hast nichts 
zu verlieren, 
den Weg zurück,
ist alles
wie es mal war, 
als du die Furcht nicht fürchtetest, 
da du das Wort nicht kanntest[est] und auch nicht das Gefühl.

Zu viele nichts, flüsterst du.
Was bleibt, 
wenn ich sie 
streiche 
mit einem fetten, schwarzen Edding? 
Geh zurück zum Anfang [lies nochmal von vorn]! 

Stehst am Fenster
und schaust
runter
auf die Welt,
hoch oben im Turm,
tanzt du und fühlst dich
schwer.
Niemand,
der "Lass dein Herz herunter!" ruft  
oder auch nur: 
"Komm.Ich fick deinen Verstand!"

Und deine Füße bluten, anders als dein Herz.
Das bleibt
durstig. 
Das bleibt
leer.


Dreh dich um und spring-
Nicht!!
Geh noch mal zurück, dahin wo du nie warst, da es dich nicht gab: Erkenne dich selbst, flüstert der weiße Spiegel mit den Holzschnitzereien, der über dir hängt und so tut, als beobachte er dich, während er in Wirklichkeit nur ein Spiegel ist- und deine Tränen sind ihm egal. Die Tränen, die du nicht weinst, weil du sie gefangen hältst, in dem Herzen aus Stahl. 
Kugelsicher-
glaubst Du.

Dienstag, 26. Juli 2011

Mittel-los


Mit leeren Händen komme ich zu dir. Schau,  ich strecke sie nach oben. 
Mit nackter Seele erreich ich dich. Sieh´, die Kleidung dort am Boden. 

Freitag, 15. Juli 2011

Donnerstag, 14. Juli 2011

Qamar

Mond, mein Lieber,
Liebster,
Bitte, Bitte, 
flüsterte sie
mit kalten Füßen
auf steinernen Fliesen
im Dunklen Zimmer
ihrer Großmutter
stehend
durch die Gitter
der Fenster
sehend,
sehnend.
Nach der Wärme des Mondes.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Wunder Rumi

Observe the wonders as they occur around you.
Don't claim them.
Feel the artistry moving through and be silent.
Rumi

Wiederholungen

Kommt man am Ende an...
Kommt man irgendwann-
Am Ende an?
Irgendwann-
kommt man doch bestimmt-
am Ende an. 
Wann sind wir-
Endlich da?
Irgendwo-
Muss doch ein Ende sein!
Ein Grund!
Irgendetwas?
Irgendjemand? 

Und der Stein fällt
Und fällt,  
Macht manchmal klick und klong-
Nur um dann
Doch noch 
Weiter
Zu fallen. 

Und du stehst da 
Und siehst kein Ende-
kein Ende in Sicht.

Wann ist es endlich ausgestanden?
Und so viele Mal, hofftest du, es wär so weit, nun wär es endlich durchgestanden, so viele Male vergebens. 
Für nichts. 
Und wieder nichts. 
So absolut unwichtiges. 

Je tiefer der Stein ins klare Dunkle fällt, um so lauter schreit es aus dem Urwald deiner Ängste. Für nichts? Nicht für nichts. 

Montag, 4. Juli 2011

Warum Schams?

Rumi liebt Schams und schrie seine Liebe in die Welt
Würde er auch, wenn Schams ihn nicht liebte?

Rumi schreibt tausende Gedichte über Schams
schrieb Schams nur eines für ihn?

Rumi steht mit seiner Existenz für diese Liebe.
Schams ritt weg, ohne einen Abschiedskuss. 

Der alte Narr, schimpfen die Leute,
auch der Sohn schon zerfressen vor Neid:
Hat sich verliebt in ein schönes Gesicht,
das er seine Sonne nennt und sein Geschick,
das er nun anstelle von Gott anbetet. 
So reden die Leute und verstehen nicht. 

Montag, 27. Juni 2011

Weiter Gehen.

Steh auf , wenn du fällst
immer wieder!
Geh raus in die Welt
immer wieder!



Sonntag, 19. Juni 2011

Puzzlestück

Heute scheint die Sonne besonnders schön
und ich fragte gestern noch die Nacht
Glaubst du an den Tag? 
Aber vielleicht, weiß die Nacht, was ich vergessen hab, wie sie freiwillig kam, vielleicht sieht sie, ohne zu sehen?


[ 12 Sep, 2009, 08:07; kürzlich wiedergefunden ]

Donnerstag, 16. Juni 2011

Geschirrrückgabe

An der Gedanken Enden
[An den Gedankenenden]
angekommen:
War das alles, was du zu bieten hast?
Fragt ich mich benommen.
Fast mit leeren Händen
Bist gekommen
Wirst auch gehen.

Kinderreimerein,
DAS nennst du Lyrik?!
Warum nur,
bist du immer noch gemein?
Zu mir.
Zu dir.

Fehlt dir der Applaus nach deinen Worten, schämst du dich, als würd das Lob der Leute, deinem Ausdruck erst Ex is tenz be rech ti gung
verleihen.Bleibt es aus, darf man dann schließen: Zum Tode verurteiltes "Ganz nett".
Und übrigens, wusstet ihr: Geschirrrückgabe wird wirklich mit 3 r geschrieben!

Freitag, 10. Juni 2011

Wer immer

Wie schnell wir vergessen wollen. Erinnerungen tun weh, oft zumindest,die besonders schönen mehr noch als die schlimmen. Und wir werden nicht gerne an unseren eigenen Verlust, erinnert. Nichts währt ewig. Wird dadurch alles was war, als wäre es nie geschehen?
Ich vermisse dich, wer auch immer du bist.



27/03/2009

Haiku-Damaskus

wind
um damaskus
auf dem berg
ganz oben steh ich
zufrieden

per aspera ad astra-der Schrei

Von der Dunkelheit zum Licht,
erwachte ich.

Wo war mein Weg,
wo wollt ich hin?
Weiß ich überhaupt

noch,
wer ich bin?

Und dann schrie ich
und erkannte
meine Stimme

nicht.
Der Ton traf,
und er traf mich-
Wirklich.

Von
Außen oder Innen?
oder doch
wie
Außen so Innen?
Wer bist du?
Wo hab ich dich verloren?

Der Schrei
übertönte das Herz,
durchdrang die Haut,
überwältigte den Verstand,
bezwang die Seele,
lähmte den Körper,
und ließ Tränen fließen.


Am Ende wusste etwas in mir,
erkannte letzendlich und endlich-
Mich selbst.
Und in mir die ganze Welt.



 08/03/2009

Sonntag, 5. Juni 2011

Löst das Wetter ein Paradox

Sowas habe ich noch nicht erlebt.
Kühles Nass
bei heißem Wetter,
verdampft
fast, bevor es den Rasen 
erreicht. 
Stand ich im strömenden
Sonnenschein,
wurde geduscht vom Regen
und hielt 
verlangend
die Arme
gen Himmel
nach oben. 


Erkenntnis des Tages

Bevor ich eine Frau wurde, bin ich Mutter geworden und bevor ich erwachsen werden konnte, wurde ich volljährig. Deshalb meine pubertär anmutende Gier nach Erfüllung jeglicher Bedürfnisse, mein Durst nach Leben. Ich bin halb Mensch-halb Mädchen, meine Stimme verrät es und darin liegt die Antwort auf die Frage, wie ich es geschafft habe, so jung zu bleiben. 

Dienstag, 31. Mai 2011

[Ode] ans Gewitter

Ein Sturm zieht auf,
da draußen,
grad war es noch zu
heiß.

Der Donner hat nichts,
von seiner Macht
verloren.
Und auch nicht der Blitz.

Die Bäume bewegen sich
schneller im Wind.
Geben sich-
leidenschaftlich
[hin],
bäumen sich auf,
der Klimax entgegen;
auf sie fällt schon
das kühle
Nass.

Ich möchte heute ein Baum sein, inmitten von Bäumen-
bei Gewitter.
Wenn das nicht geht, möcht´ ich ein Mensch sein,
mit einer Nase.
[Ach-wie lieb ich Sommerregen]

Nimm

Verzeih, mir ist heut nicht nach denken, lass uns etwas anderes tun. Einfach nur im Gras rumliegen, küssen, ficken oder ruhn. Vielleicht können wir auch tanzen, und unsere Begegnung spüren. Vorbei die Zeit des Kreisedrehens, heimlich schließe ich die Türn.

Du darfst mich- du darfst- was du willst- sag nur oder tue es-einfach.

Ich habe viel zu viel...

verschwendete Zeit
so viel 
des Nicht-Erlebten.

Lies mir vor,ich mag-
deine Stimme-
leiden;
erzähl mir was
von dir.

Berühr mich-fest. Halt mich..halte mich, bis ich nicht mehr will und dann halte mich fester. 
Lass nicht los, bloß weil ich es sag- stimm mir nicht zu, wenn ich es verlang.
Der Satz, den ich heimlich in den Wald rein ruf, der geht so: Ist da jemand, der mir die Stirn [ver]bieten kann?

Und dort [lenke ich ab] dort drüben im Gras, ein grünes Grab auf dem Gänseblümchen blühen und ein wenig roter Mohn.
Weg mit den dunklen Gedanken
[flüsterst du], vergiss Endlich-erzähl mir was von Ewigkeit.
Ewigkeit und Endlichkeit, fangen beide mit E an und hören mit Keit auf, teilen sich zudem noch ein i, setze ich an, 
du ziehst mich an den Haaren:"DAS hier ist Leben!" zurück, und ich ziehe an deinen und kann es fühlen, es lebt.

Das Leben erleben oder das Leben zu leben, kommt am Ende auf´s selbe hinaus?

Nimm mich-Nimm mich einfach-Nimm mich jetzt-Nimm mich mit-Nimm mich fest- Nimm mich weg- Nimm mich in den Arm- lass mich dich.

Nimm diesen Moment [ohne zu fragen]. Das hier ist LEBEN, mit allem drum und dran.

Sonntag, 29. Mai 2011

Lass die, lass uns leben

"Typisch für sie!", sagt man und sie wissen nichts. Weil sie ja nicht einmal wissen, wann sie schweigen sollten oder wie sie ihre schlechten Gedanken kontrollieren, ganz zu schweigen, von der Kunst sie in gute zu transformieren.

Diese Leute, die genau Bescheid wissen wollen, über die Absichten von x und y, um ihrer Seele den Schrecken des eigenen Anblicks zu ersparen, genau auf diese, hab ich aufgehört zu hören.


Lass uns lieber Feuer machen, oben auf dem Berg, lass uns tanzen, lass uns lachen, die Tränen im Gesicht, stören uns nicht. Es ist ok.
Lass uns in die Sterne gucken und ihnen zu hör´n, was sie zu erzählen haben, wie die Sicht so ist da oben. Lass uns vom Geruch der Nacht einhüll´n.
Lass uns laute Lieder singen über Liebe, über Leben und dann mit den Wölfen heul´n. Es ist soweit.
Lass uns die Dunkelheit betrachten und in ihr Hoffnung sehen. Lass uns geheimen Wünschen ihren Namen geben und schau´n wie sie sich freuen.

Lass uns schwören, Schwesterherz, dass wir immer weiter gehen, Wunden heilen, Weisheit sammeln, die Welt erkennen und unseren Platz darin.
Alles vergeht, weil es entstand.
Damit lass uns Frieden machen, denn darin liegt der Sinn.

Don´t you dare- Jemand

Kalt der Wind, da draußen,
wie soll ich bloß- den Winter überstehen?
"Hast ein Dach über´m Kopf!" sagt jemand und dieser jemand bin ich selbst.



Rote Wangen, U-Bahn sitzend,
wie kann ich mich- den Blicken nur entziehen?
"Entzieh dich nicht!", meint jemand und dieser jemand bin ich selbst.

Einsam unter Menschen,
wo anders- könnt ich wohl hingehen?
"Einsam bist du nur in dir!", spricht jemand und dieser jemand bin ich selbst.


Ich seh´ verliebte Paare, will nicht mehr- alleine weitergehen!
Und sag jetzt nicht: Ich muss es mir nur wünschen oder eingestehen!
Sag jetzt nicht: Es sei mein Stolz, meine Angst, mal offen hinzusehen!
Höre einfach einmal zu und sag: "Ich kann dich wirklich, wirklich gut verstehen!"

"Sein", Präteritum, 1. Person, Singular und der Präsens als Happy End; 09/02/2009

Ich war die Suchende, die nicht fand, die nicht gefunden wurde. Liebend, sehnsuchtsvoll und doch zur Einsamkeit verbannt.


Ich war die Weinende, die ihre Tränen hinter lautem Lachen gut verbarg. Die anderen geben konnte, was sie sich selbst nicht gab.


Ich war die starke, freche, schlaue. Ich war die gebraucht wurde und nicht brauchte.
Die, die ihren Hals stets schütze vor kaltem Wind und der VerletzlichkeitsGefahr.


Vergessen hat ich meine Wünsche, als vermessen abgetan. Als unerreichbar und zu letzt als gar nicht wahr.


Sah der Wahrheiten so viele, zweifelte, dass da eine war. Glaubte immer noch an Liebe, nur wie und wann und wo war mir nicht klar.


Ich bin der Worte müde, der Selbstbeschreiberei, der Suche nach der Suche, umzu suchen..
und erkenne ganz tief unten dort am Boden:




Sucht kommt von suchen.
Finden von finden
und
wer findet wird finden,
Frieden, Liebe, Fragezeichen...


Hab das Suchen weggeschmissen,
sauber getrennt, entsorgt,
das Sehnen in die gelbe Tonne,
die Einsamkeit das Klo hinunter,
die Sucht zum Bio-Müll.




Und nun alles Friede, Freude, Eierkuchen?
Nein, Frieden, Liebe und was immer ich auch will!

Gefühltes Netzwerk



Einsam kann man unter vielen Menschen sein und zusammen mit sich ganz allein.

Kennst du das Gefühl?

Oben auf dem Berg ergibt alles einen unverstandenen Sinn, durchwoben von heiterer Melancholie,

verknüpft mit süßer Verzweiflung, durchtränkt von Liebe, die keine Worte, keinen Ausweg, kein Ziel und kein konkretes Objekt kennt.

Das was Beschreibarkeit am nächsten kommt ist:

"Gleich zerspringe ich vor, durch, wegen dem, was ist!"

Manchmal stelle ich mir vor, da oben, dass ich gar nicht allein dort bin.

Ein Netzwerk seine unsicht-fühl-baren Fäden spinnt, mit Menschen, die wie ich dort oben alleine, aber nicht einsam sind.

Mit Seelen, die ich schon immer kenne, über die Zeit hinaus und wenn wir uns in dieser Welt begegnen sollten, dann erkennen wir uns sofort. Ich möcht in ihre Augen sehn, ihre Hände fassen und wissen, ich war nie einsam und in Wirklichkeit auch nie allein.

Verschiedene Stimmen

Sie sagen: Da entlang und du kommst an. Sie schreien: Komm zurück, nun ist´s genug!
Jedes Wort hat seine eigene Absicht. 

Genug der Stimmen – außen, innen und immer nur Worte, die nicht die Sprache deiner Seele kennen. 

Ich sage*: Klage Adamssohn! Komm - und heul den Mond an. Finde den Ton, der dich trifft - so tief - und du vergisst - alles um dich herum. Weine, denn du hast dich verloren und nun fühle den Verlust! Und wie könntest du im Angesicht dessen (wirklich) fröhlich sein?

Er sagt*: Schau mich an! Sieh mich – richtig! Nichts als diesen Augen-blick! Und ich werde böse sein, wenn etwas anderes dabei ist, als deine Augen. Wenn ich in ihnen Fragen erkenne, ob das richtig ist, ob ich dich mag oder was danach geschehen wird.

Sie sagt*: Komm! Küss mich! Berühre mich! Begehre mich! Fühle, wie warm ich bin und weich ist meine Haut. Bewundere meine Schönheit. Ich sehe es (eh) in deine Augen, dein Verlangen und ich höre es an deinem Stöhnen. Nie werde ich dir ganz gehören. Immer nur, wirst du mich begehren!

*um das Wort zu überwinden
*um das Denken fernzuhalten
*um die Sehnsucht frei zu legen



01.12. 10